Deutschland gilt im Jahr 2025 als Innovationsführer im Bereich Balkonkraftwerke. Das zeigt sich durch eine europaweit führende Anzahl von installierten Anlagen – aktuell sind über 1.000.000 Balkonkraftwerke offiziell gemeldet, manche Schätzungen gehen sogar von 1,5 Millionen aus. Ein Grund für den Boom: Kein anderes Land macht seinen Bürgern die Nutzung so einfach und setzt konsequent auf technologische Weiterentwicklung und Marktverbreitung.
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Balkonkraftwerke im Ländervergleich: Was macht Deutschland anders?
Die Regelungen wurden bereits 2024 gezielt vereinfacht (z. B. die Anmeldung im Marktstammdatenregister, bis zu 800W Einspeisung, einfache Installation mit Schukostecker) und Förderungen ausgebaut. Zusätzliche Förderprogramme, steuerliche Vorteile (0 % MwSt.) und Boni für Smart-Home-Integration erhöhen die Attraktivität besonders.
Es existieren keine einheitlichen EU-Förderungen für Balkonkraftwerke
Die EU gibt nur grobe Richtlinien für die Förderung erneuerbarer Energien vor, die genaue Ausgestaltung erfolgt jeweils national. Dennoch holen viele europäische Länder nach und nach auf.
In den Niederlanden und Portugal wurden Balkonkraftwerke mit bis zu 800W auch schon früh ermöglicht und gefördert. Die Verbreitung ist dort ebenfalls hoch, aber die absolute Zahl bleibt hinter Deutschland zurück.
In Italien sind ebenfalls kleine Kraftwerke bis 800W möglich, aber der Boom scheint erst einmal vorbei. Ein Grund dafür ist die Abschaffung der 110 % Steuergutschrift für Solaranlagen (dem sogenannten Superbonus), was zu einem Rückgang der Installationen im zweiten Quartal 2024 führte.
In Belgien z. B. wurden erst in diesem Jahr kleinere Plug-and-Play-Anlagen legalisiert. In Dänemark müssen kleine Kraftwerke meist vor der Hauptsicherung angeschlossen werden, nicht einfach an eine Steckdose, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Das erschwert den schnellen, einfachen Einsatz wie bei den „Plug-and-Play“-Systemen in Deutschland ungemein. Insgesamt ist die Akzeptanz von Balkonkraftwerken in Dänemark noch gering, was auch an der prioritär auf Großanlagen und Windenergie ausgelegten Energiewende liegt.

In Österreich wurden die Regelungen für Balkonkraftwerke in den letzten Jahren deutlich erleichtert und modernisiert und erinnern sehr an deutsche Vorgaben. Genau wie in Deutschland müssen Balkonkraftwerke müssen lediglich beim Netzbetreiber zur Überprüfung der Netzintegration gemeldet werden; ein langwieriges Genehmigungsverfahren entfällt somit.
Unser Nachbarland Frankreich setzt besonders hohe Sicherheitsanforderungen (z. B. intelligente Schutzschalter, Fernüberwachung), was teurere Installationskosten nach sich zieht (ca. +18 % im Vergleich zu Deutschland).
Zudem sind Bedenken zur Netzstabilität und Potenzial für Brände vorhanden, was die direkte Steckermontage (wie in Deutschland üblich) erschwert. Ein echter Marktboom von kleinen Kraftwerken wie in Deutschland ist bislang nicht zu beobachten. Ein Grund ist vielleicht auch das Aussetzen der MaPrimeRénov-Steuergutschrift (die im Juli abgeschafft wurde).
Auch die Schweizer setzen auf Solarenergie, die auf dem Dach oder dem Balkon produziert wird. In der Schweiz darf die Produktionsleistung (AC-Ausgangsleistung des Wechselrichters) einer Plug & Play-PV-Anlage nicht mehr als 600 Watt pro Teilnehmeranschluss (d.h. pro Haushalt respektive Elektrozähler) betragen. Entsprechend dürfen keine weiteren Module an diese 1-2 Module angeschlossen werden, weil damit die maximal zulässige Leistung überschritten würde.
In Polen boomen kleine Kraftwerke
In Polen gewinnt der Markt für Balkonkraftwerke zunehmend an Bedeutung, besonders vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und der verstärkten Förderung erneuerbarer Energien. Weitere Gründe: Die Bürokratie wurde reduziert, und Genehmigungsverfahren sind vereinfacht, um den Ausbau von Balkonkraftwerken zu fördern. Zudem gibt es verschiedene Förderprogramme und finanzielle Anreize auf nationaler und regionaler Ebene.
Wie sieht es in Nicht-EU-Ländern aus?
Die USA setzen stärker auf klassische Dachanlagen und haben nur in einzelnen Bundesstaaten explizite Plug-in-Konzepte. In vielen Bundesstaaten sind Balkonkraftwerke zwar erlaubt, aber Net-Metering für diese Anlagen ist oft nicht möglich, das heißt überschüssig erzeugter Strom wird nicht ins Netz eingespeist oder vergütet.
Aktuell steigt zwar in den USA das Interesse und es gibt auch bereits erste regionale, gesetzliche Erleichterungen (wie im Bundesstaat Utah, in dem der Direktanschluss von bis zu 1,2 kW Wechselstrom an Steckdosen ohne aufwändige Anmeldung erlaubt ist), aber insgesamt gibt es noch keine flächendeckend liberalen Rahmenbedingungen für kleine Kraftwerke wie in Deutschland.
In Asien dominieren weiterhin größere Solarlösungen auf Dächern, während das Segment Balkonkraftwerk dort weniger relevant ist. Private Mini-Solaranlagen für den Eigenverbrauch sind in ländlichen und urbanen Gebieten auf dem Vormarsch, allerdings meist über Eigeninitiative und regionale Programme und nicht durch zentrale gesetzliche Erleichterungen.
In einigen asiatischen Ländern wie China, Japan, Südkorea und Thailand entwickeln sich Balkonkraftwerke und Mini-PV-Systeme stärker, wobei China eine führende Rolle bei der Herstellung und Export von Komponenten für Balkonkraftwerke spielt.
In Afrika ist die Situation für kleine Kraftwerke noch sehr unterschiedlich und stark von der lokalen Infrastruktur und regionalen Energiewende-Programmen abhängig. Afrika bietet zwar hervorragende natürliche Voraussetzungen für Solarenergie, steht aber vor Herausforderungen wie begrenzter Infrastruktur, Finanzierung, technische Standards und vor allem fehlende politische Förderprogramme speziell für Balkonkraftwerke.
Im Gegensatz zur restlichen Welt boomt in Afrika der Markt für Off-Grid-Solarenergie. Denn dies ist die kostengünstigste Lösung, um bis 2030 fast 400 Millionen Menschen weltweit Zugang zu Strom zu verschaffen. In Ostafrika (Äthiopien, Malawi, Ruanda, Somalia, Tansania, Sambia) und auch in Westafrika bommen Off-Grid-Anlagen trotz dortiger Herausforderungen (wie Inflation und Förderstopps).
Die besten Balkonkraftwerke von Kleines Kraftwerk im Überblick
Wer Teil der Energiewende werden will und seine Stromrechnung deutlich senken will, sollte über den Kauf eines Balkonkraftwerks nachdenken. Die besten Komplett-Sets (mit und ohne Speicher) gibt es beim Testsieger Kleines Kraftwerk.
Das Single-Set von Kleines Kraftwerk gibt es mit einem 450 Wp oder einem 500 Wp-Modul. Diese können bis zu 500 kWh Strom erzeugen. Mehr Strom lässt sich mit dem Duo-Set produzieren (erhältlich als 900er- oder 1000er-Set).
Wer mehr Platz zur Verfügung hat, sollte über ein XL-Set nachdenken, das aus 4 Modulen zu je 500 Wp besteht.
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