Warum saldierende Stromzähler meist die bessere Wahl sind • Kleines Kraftwerk Direkt zum Inhalt
Kleines Kraftwerk
Zu Apple Wallet hinzufügen 04202 5079110 Mo-Fr 08:00 bis 17:00 Uhr
Vorheriger Artikel
Jetzt Lesen:
Warum saldierende Stromzähler meist die bessere Wahl sind
Nächster Artikel

Warum saldierende Stromzähler meist die bessere Wahl sind

In der Welt der Stromzähler gibt es eine spannende, aber oft übersehene Weichenstellung: Arbeitet dein Zähler saldierend oder nicht-saldierend – und welche Messlogik steckt eigentlich hinter deinem Verbrauch? Auf den ersten Blick klingt das nach trockener Technik, doch genau diese Frage kann im Alltag enorm viel ausmachen. Denn je nachdem, wie dein Zähler misst, kann sich dein tatsächlicher Stromverbrauch, besonders bei Photovoltaik, Eigenstromnutzung oder Einspeisung, deutlich unterschiedlich darstellen.

Wie dein Stromzähler rechnet, entscheidet darüber, wie viel du am Ende wirklich aus dem Netz beziehst, einspeist oder sparst. In diesem Ratgeber erfährst du, worin sich saldierende und nicht-saldierende Zähler unterscheiden, welche praktischen Auswirkungen das hat und wie du herausfindest, welcher Zählertyp bei dir im Einsatz ist.

Grundsätzlich ist ein Stromzähler (oder Elektrizitätszähler) ein Messgerät, das die elektrische Energie erfasst, die über den Zählerpunkt zwischen Netz und Haus fließt. Der Verbrauch wird üblicherweise in Kilowattstunden (kWh) angegeben.


Je nach Installation erfolgt die Stromversorgung über eine einzige Phase (Einphasen-Wechselstrom, typisch für kleinere Verbraucher) oder über ein Drehstromsystem mit drei Phasen. Für Haushalte mit Drehstromanschluss kommen entsprechende Drehstromzähler zum Einsatz, die alle drei Phasen gleichzeitig messen.


"Genau hier beginnt die entscheidende Unterscheidung: Je nachdem, wie der Zähler intern aufgebaut ist und wie er die drei Phasen bewertet, spricht man von saldierenden oder nicht-saldierenden Zählern", erklärt Christian Ofenheusle von Kleines Kraftwerk.

Was heißt saldierend und nicht-saldierend?

Ein saldierender Zähler verrechnet Einspeisung und Verbrauch über alle Phasen hinweg zu einem einzigen Gesamtwert. Dadurch kann eingespeister Strom auf Phase L1 beispielsweise den Verbrauch auf L2 oder L3 ausgleichen. Der Zähler bildet also eine echte Netto-Energie über alle Phasen.


Konkret bedeutet das: Wenn du Strom einspeist (z. B. über eine PV-Anlage) und gleichzeitig Strom beziehst, erfasst der Zähler nur die Differenz zwischen eingespeister und bezogener Energie. Das ergibt eine korrekte Netto-Bilanz.


Saldierende Zähler sind besonders sinnvoll, wenn du selbst Strom erzeugst oder einspeist, etwa bei Photovoltaikanlagen oder Balkonkraftwerken. Moderne digitale und intelligente Messsysteme arbeiten heute fast immer saldierend.


Sobald ein alter Ferraris-Zähler oder ein traditioneller elektronischer Zähler ausgetauscht wird, ist in der Regel von einer saldierenden Messweise auszugehen. Wobei dies immer vom verbauten Gerät abhängt und im Einzelfall überprüft werden sollte.

Was macht ein nicht-saldierender Zähler?

Im Unterschied dazu messen nicht-saldierende Zähler jede Phase separat. Jede der drei Phasen wird einzeln abgebildet, der Zähler verrechnet nicht automatisch die Einspeisung und den Bezug.


Dazu nochmals Christian Ofenheusle: "Das heißt: Strom, der auf Phase 1 eingespeist wird, kann nicht automatisch einen Verbrauch auf Phase 2 ausgleichen. Für den Nutzer ergibt sich in der Regel eine verbraucher- bzw. phasenspezifische Aufschlüsselung."

Christian Ofenheusle von Kleines Kraftwerk (Credit: Kleines Kraftwerk, Mahe)
Ein saldierender Zähler summiert den Verbrauch und die Einspeisung über alle drei Phasen (L1, L2, L3) auf.

Was bedeutet das in der Praxis? Du erhältst weniger Einspeisevergütung, als du tatsächlich erzeugt hast. Dein Netzbezug fällt höher aus, obwohl im Haus eigene PV-Energie verfügbar wäre.


Gerade bei kleinen PV-Anlagen und Balkonkraftwerken, die oft nur einphasig einspeisen, kann das spürbare wirtschaftliche Nachteile bringen, weil potenzieller Eigenverbrauch schlicht verloren geht.

Wo kommen nicht-saldierende Zähler heute noch vor?

Nicht-saldierende Zähler sind inzwischen selten, kommen aber im Bestand weiterhin vor. Insbesondere bei älteren digitalen Zählern der ersten Generation, die noch keine phasenübergreifende Saldierung unterstützen.


Oder bei einigen Messstellenbetreibern, wenn ältere Geräte weiterverwendet oder Zähler nicht saldierend konfiguriert wurden. Auch in Bestandsgebäuden oder Mietobjekten, in denen der Zähler seit vielen Jahren nicht erneuert wurde, kommen sie vor.


Wichtig zu wissen: Ein nicht-saldierender Zähler ist zwar weiterhin zulässig, aber für Haushalte mit Photovoltaik oder Eigenverbrauch nicht mehr zeitgemäß und führt in der Praxis häufig zu vermeidbaren wirtschaftlichen Nachteilen.

Saldierende Stromzähler: Wie erkenne, ob mein Zähler saldierend misst?

"Hersteller machen selten großes Aufhebens darum, wie ihr Zähler intern rechnet. Umso wichtiger ist es, selbst einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Mit den folgenden vier Schritten findest du heraus, ob dein Gerät zeitgemäß saldierend arbeitet oder eben nicht", so nochmals der Experte Ofenheusle.

  • Ein Blick ins Datenblatt: Der schnellste Weg führt über den Zählertyp. Einmal googeln reicht oft: In den technischen Unterlagen tauchen Begriffe wie "saldierend", "phasenbilanzierend" oder "Summenmessung" auf. Fehlen sie, lohnt genaues Hinsehen.

  • Der aussagekräftige Alltagstest: Solarstrom trifft Hausverbrauch – das perfekte Setting für einen Realitätstest.
    Die PV-Anlage produziert und gleichzeitig läuft ein kräftiger Verbraucher auf einer anderen Phase (das kann ein Wasserkocher oder ein Staubsauger sein). Das entscheidende Signal: Zeigt der Zähler gleichzeitig Einspeisung und Netzbezug, dann arbeitet er nicht saldierend. Das bedeutet: Dein eigener Strom kommt nicht dort an, wo er gebraucht wird. Und das kostet Geld.

  • Die Wahrheit liegt in den Registern: Wer es ganz genau wissen will, schaut auf die Zählerregister. Steigen Einspeise- und Bezugsregister parallel an, ist die Diagnose eindeutig: Der Zähler verrechnet die Phasen nicht miteinander.

  • Klare Auskunft vom Messstellenbetreiber: Ein kurzer Anruf beim Messstellenbetreiber schafft Sicherheit. Er kann verbindlich sagen, welche Messlogik dein Zähler nutzt und ist verpflichtet, Auskunft zu geben.

Warum ist eine saldierende Messung heute Standard?

Saldierende Zähler sorgen dafür, dass Einspeisung und Verbrauch über alle drei Phasen hinweg korrekt miteinander verrechnet werden. Und genau das macht sie zur zeitgemäßen Standardlösung. Sie ermöglichen eine faire und transparente Abrechnung, bilden den Eigenverbrauch präzise ab und verhindern, dass die Einspeisevergütung unnötig sinkt, nur weil Erzeugung und Verbrauch zufällig auf unterschiedlichen Phasen stattfinden. 


Gleichzeitig entsprechen sie der technischen Realität moderner PV-Anlagen, die häufig einphasig einspeisen, und erfüllen die Anforderungen heutiger intelligenter Messsysteme, die obligatorisch saldierend arbeiten.


"Kein Wunder also, dass die meisten Netz- und Messstellenbetreiber inzwischen nahezu ausschließlich saldierende Zähler einsetzen. Sie sind schlicht die zuverlässigste und wirtschaftlich sinnvollste Messlösung für Haushalte mit eigener Stromerzeugung", so Christian Ofenheusle abschließend.

Weitere Beiträge rund um das Thema Balkonkraftwerke & Co.

Das war unser Beitrag zum Thema saldierende Stromzähler. Solltest du weitere Fragen zur Installation eines Balkonkraftwerks haben oder eine Beratung vorab benötigen, bist du in unserem Online-Magazin an der richtigen Stelle.


Sollte deine Frage nicht dabei sein, hast du jederzeit die Möglichkeit, unseren Kundenservice telefonisch zu kontaktieren, damit keine Fragen offenbleibt. Du erreichst unser Team unter der Rufnummer 04202-5079110 werktags von 8 bis 17 Uhr.

Warenkorb

Schließen

Dein Warenkorb ist leer

Beginn mit dem Einkauf

Optionen wählen

Schließen