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Darf man eigentlich auch zwei Balkonkraftwerke haben?

Balkonkraftwerke boomen und in diesem Frühsommer wurde bereits das millionste Balkonkraftwerk in Deutschland registriert. Kein Wunder, denn sie sind günstig, einfach zu installieren und senken die Stromrechnung spürbar. Aber wie sieht es aus, wenn man mehr als nur ein Set betreiben möchte? Viele unserer Kunden fragen sich: Darf ich mehrere Balkonkraftwerke in meinem Haushalt installieren?

In diesem Ratgeber klären wir, was erlaubt ist, was technisch möglich ist – und welche Alternativen es gibt, wenn man mehr Leistung aus der Sonne holen will.

Wir wollen niemanden auf die Folter spannen, daher kurz und knapp die Antwort auf die Frage: Mehrere Balkonkraftwerke in einem Haushalt sind grundsätzlich erlaubt.


Und jetzt kommt das Aber: Die Gesamtausgangsleistung von 800 Watt darf nicht überschritten werden und alle Anlagen müssen zwingend an denselben Zähler angeschlossen sein.

Mehrere Balkonkraftwerke: Es gilt das Energiewirtschaftsgesetz

Dass das nicht einfach so von jemanden bestimmt wurde, sollte jedem klar sein, denn schließlich gibt es in Deutschland für alles Normen. So auch bei diesem Thema.


Wer es genauer wissen möchte: Für den Betrieb von Balkonkraftwerken ist in erster Linie das Energiewirtschaftsgesetz maßgeblich. Es verweist auf die Norm DIN VDE V 0100-551-1:2018-05 des Verbands der Elektrotechnik (VDE), die den Parallelbetrieb von Stromerzeugungsanlagen mit dem öffentlichen Netz regelt.

Da ein Haushalt in der Regel über drei Stromkreise verfügt, wäre es theoretisch möglich, bis zu drei Balkonkraftwerke zu betreiben – vorausgesetzt, die insgesamt eingespeiste Leistung überschreitet nicht die zulässige Grenze. So ließe sich etwa ein 400-Watt-Balkonkraftwerk durch zwei zusätzliche Anlagen mit jeweils 200 Watt ergänzen.

Mehrere Balkonkraftwerke: Worauf ist zu achten?

Dazu Markus Struck, Geschäftsführer von Kleines Kraftwerk: "Bei der Installation von mehr als einem Balkonkraftwerk sind einige Punkte zu beachten." Diese wären:


  • Gesamtleistung: Die addierte Einspeiseleistung aller Anlagen darf die gesetzlich zulässige Grenze (z. B. 800 W gemäß aktueller Regelung) nicht überschreiten.

  • Örtliche Vorschriften: Es sind alle geltenden Normen, technischen Anschlussbedingungen (TAB) sowie baurechtlichen Vorgaben zu berücksichtigen.

  • Statische Anforderungen: Die Tragfähigkeit von Balkon, Fassade oder sonstigen Montageflächen muss für das zusätzliche Gewicht mehrerer Module ausreichend sein.

  • Elektroinstallation: Die vorhandene elektrische Infrastruktur (z. B. Leitungsquerschnitte, Absicherung) muss für die zusätzliche Einspeisung geeignet sein.

  • Ertragsoptimierung: Alle Module sollten möglichst verschattungsfrei und optimal zur Sonne ausgerichtet montiert werden.

Lohnt sich ein zweites Balkonkraftwerk überhaupt?

Das kommt auf dein Lastprofil und die Ausrichtung an. Ein zweites Set ist sinnvoll, wenn du:


  • Ost/West kombinieren kannst (längere Tageskurve statt kurzer Peak).
  • Teilverschattung umgehen willst (z. B. zweite Fläche an der Garage).
  • Einen konstanten Grundverbrauch (Kühlschrank, Router, Home-Office) hast, den du über viele Stunden decken willst.

Das gilt es zu beachten

Ein Balkonkraftwerk mit einer Modulleistung von bis zu 2000 Watt ist in Deutschland seit 2024 erlaubt, sofern es an einen Wechselrichter mit maximal 800 Watt Ausgangsleistung angeschlossen wird.


Jedes Balkonkraftwerk muss einzeln im Marktstammdatenregister eingetragen werden (wie das funktioniert, kannst du hier nachlesen). Wird ein Balkonkraftwerk erweitert (oder auch abgebaut), muss dies übrigens ebenfalls im MaStR gemeldet werden.


Die verschiedenen Balkonkraftwerke müssen nicht zwingend nebeneinander installiert werden. Eines kann beispielsweise auf dem Dach und eines auf dem Balkon eingerichtet werden.


Wer Mieter einer Wohnung ist, sollte seinen Vermieter um die Erlaubnis für mehrere Balkonkraftwerke bitten.

Häufige Missverständnisse

Zwei Steckdosen = zweimal 800 W, das geht! Nein, das geht nicht, denn die 800 W gelten pro Zähler und nicht pro Steckdose. Zwei Wechselrichter mit je 600 W wären zusammen 1.200 W – zu viel. Demnach muss bei diesem Beispiel der Wechselrichter gedrosselt werden oder ein kleinerer Wechselrichter gewählt werden.


Ich kann zwei Geräte an eine Steckdosenleiste anschließen. Bitte nicht. Jeder Wechselrichter bekommt seine eigene Steckdose in seinem Endstromkreis. Mehrfachsteckdosen, wackelige Leitungen oder „alles an einem Kreis“ sind No-Gos. Besser: z. B. Wohnzimmer-Kreis für Set A, Küchen-/Keller-Kreis für Set B.


Bei Stromausfall liefern die Solarmodule weiter. Nein. Wechselrichter schalten bei einem Netzausfall sofort ab (Inselbetrieb verboten). Das ist so gewollt, denn Sicherheit für Monteure und das Netz gehen vor.

Weitere interessante Themen rund um Balkonkraftwerke & Co.

Jetzt weißt du, dass mehrere Balkonkraftwerke in einem Haushalt möglich sind. Weißt du auch, wie du dein Solarset an deinem Balkon installieren kannst? Falls nicht, erfährst du es in unserem Magazin. Hier berichten wir täglich über alle relevanten Themen, die sich auf Steckersolargeräte, Speicher, Wechselrichter und dem benötigten Zubehör beziehen!

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