Ob Solarpanel auf dem Balkon, Kurbelradio im Rucksack oder Windzaun im Garten – Strom muss nicht immer aus der Steckdose kommen. Selbst mit einfachsten Mitteln lassen sich heute nützliche Mengen Strom erzeugen – für den Alltag, die Freizeit oder als Notstromlösung. In diesem Artikel stellen wir verschiedene Arten vor, wie du selbst aktiv Strom erzeugen kannst.
Das Inhaltsverzeichnis
Die Klassiker: Balkonkraftwerke
Die wohl bekannteste Methode zur einfachen Stromerzeugung ist das Balkonkraftwerk. Diese kleinen Solaranlagen, wie sie etwa von Kleines Kraftwerk angeboten werden, sind besonders bei Stadtbewohnern beliebt. Die Installation ist denkbar einfach: Solarmodul aufstellen, Wechselrichter anschließen, Stecker in die Steckdose – fertig. Der erzeugte Strom wird direkt in den Haushaltskreislauf eingespeist und reduziert so die Stromrechnung.
Die Vorteile: Schon mit wenig Geld kann man bei der Stromproduktion mitmachen und die eigene Stromrechnung senken. Wer nur ein Solarmodul (wie das Single Flachdach-Komplett-Set 450Wp+) installiert, erzeugt knapp 400 Kilowattstunden Strom bei idealen Bedingungen und spart dadurch rund 130 Euro, die nicht an den Stromversorger bezahlt werden müssen. Ein Balkonkraftwerk kann auf jedem Dach, der Fassade oder der Terrasse angebracht werden; es reicht zudem eine Anmeldung im Marktstammdatenregister.
Weniger bekannt, aber spannend: Windzäune

Noch kann man sie nicht sehen, aber vielleicht werden sie irgendwann eine Alternative: Windzäune. Entwickelt wurden sie vom polnischen Start-up Panel Wiatrowy.
Windzäune sind vertikale Windturbinen, die als Zaunelemente konzipiert sind. Ihr Vorteil: Sie nutzen auch schwachen Wind effizient und eignen sich dadurch besonders für Regionen, in denen Wind regelmäßig weht.
So funktioniert ein Windzaun: Ein Windzaun besteht meist aus mehreren kleinen Rotoren, die in Reihe geschaltet sind. Sie sehen futuristisch aus, sind leise und erzeugen Strom auch dann, wenn keine Sonne scheint – ein idealer Partner für Solaranlagen.
In einer Standardkonfiguration, in der acht spiralförmige Blätter präzise angeordnet sind, kann ein Windzaun ca. 2200 kWh Strom pro Jahr produzieren. Leider gibt es noch keinen Verkaufsstart dieses Produkts, aber spannend ist es allemal.
Stromerzeugung durch Muskelkraft: Fahrradgenerator & Kurbelstrom
Eine weitere, etwas ausgefallenere Methode, eigen Strom zu produzieren, klingt fast wie ein Projekt aus dem Physikunterricht: Strom durch die eigene Muskelkraft zu erzeugen. Fahrradgeneratoren wandeln die Bewegung beim Radfahren in elektrischen Strom um. Mit einem einfachen Generator-Kit lässt sich ein Heimtrainer umfunktionieren. Damit können Sie kleine Geräte wie Smartphones, Lampen oder Powerbanks aufladen – nachhaltig und völlig emissionsfrei.
Noch einfacher: Kurbelgeneratoren. Diese Geräte, bekannt aus dem Outdoor-Bereich, erzeugen Strom durch einfaches Drehen einer Kurbel. Sie produzieren zwar nicht genügend Strom, um damit einen Kühlschrank zu betreiben, aber für Taschenlampen oder Notfallradios reicht es aus.
Alternative Methoden zur Stromerzeugung: Thermoelektrische Generatoren
Wärmequellen gibt es in fast jedem Haushalt – vom Herd über den Ofen bis hin zur Kaffeetasse. Thermoelektrische Generatoren (TEG) nutzen den Temperaturunterschied zwischen zwei Oberflächen, um Strom zu erzeugen.
Diese Technik kommt z. B. in Campingkochern zum Einsatz: Während oben Wasser erhitzt wird, erzeugt der Temperaturunterschied Strom für ein USB-Ladegerät. Diese Generatoren liefern zwar keine großen Mengen Strom, aber genug für LEDs oder USB-Geräte – und das völlig geräuschlos.
Aus der Regentonne Strom gewinnen
Wasser als Energiequelle ist nichts Neues – doch es geht auch im kleinen Maßstab. Wer auf dem Grundstück einen Bach, eine Quelle oder auch nur eine Dachrinne mit ordentlichem Gefälle hat, kann mit einer Mikro-Wasserturbine Strom erzeugen.
Auch der Abfluss einer Regentonne kann zur Stromerzeugung genutzt werden, etwa durch eine kleine Peltonturbine. In Kombination mit einem Wassertank und einem Timer lässt sich Strom z. B. für Gartenbeleuchtung erzeugen. Auch hier ist der Stromertrag begrenzt; er ist aber dafür unabhängig von Wetter (Sonne/Wind) und Tageszeit.
Biologische Brennstoffzellen: Strom aus dem Kompost
Noch sehr experimentell, aber spannend: Mikrobielle Brennstoffzellen, die Strom aus biologischem Material wie Kompost, Abwasser oder Pflanzenresten erzeugen.
Wie das funktioniert: Mikroorganismen setzen beim Zersetzungsprozess Elektronen frei, die gesammelt und nutzbar gemacht werden können. Sie produzieren sehr wenig Strom. Aber das Verfahren funktioniert – wenn auch nur, um eine kleine LED betreiben zu können.
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