Am Ende eines jeden Jahres ist es dasselbe Spiel: Statistikbehörden, Verbände und Energie-Fachportale veröffentlichen Zahlen, die zeigen, wie stark sich bestimmte Technologien verbreitet haben. In den letzten Jahren gab es kein Thema, das diese Charts so konsequent anführte wie der Boom der Balkonkraftwerke in Deutschland. Das Jahr 2025 bildet da keine Ausnahme. Im Gegenteil: Was im Solarbereich lange als Nischenlösung galt, ist inzwischen ein landesweiter Trend, der besonders in Nordrhein-Westfalen (NRW) und Sachsen-Anhalt sichtbar wird.
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Jedes Jahr legen unter anderem das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur und Branchenverbände wie der Bundesverband Solarwirtschaft ihre Zahlen vor. Diese spiegeln wider, wie viele sogenannte Steckersolargeräte, die im Alltag auch als Balkonkraftwerke bezeichnet werden, neu in Betrieb gegangen sind. Kleines Kraftwerk sagt, warum diese immer beliebter werden.
Darum werden Balkonkraftwerke immer beliebter
Die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk sind in den letzten Jahren deutlich gesunken, weil Massenfertigung, technische Weiterentwicklung und der Nullsteuersatz auf PV-Komponenten die Systeme insgesamt günstiger gemacht haben.
Hinzu kommen regionale Förderprogramme und Zuschüsse, die den effektiven Kaufpreis vieler Komplettsets auf nur noch wenige hundert Euro drücken und so den Einstieg weiter erleichtern.
Zudem wurden in den letzten Jahren Hemmnisse für Balkonkraftwerke deutlich reduziert. Vermieter und Wohnungseigentümergemeinschaften dürfen Installationen heute nur dann ablehnen, wenn triftige Gründe vorliegen. "Reine optische Bedenken zählen nicht mehr", so Markus Struck, Geschäftsführer von Kleines Kraftwerk.
In diesen Bundesländern waren Balkonkraftwerke in 2025 besonders begehrt: NRW und Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen war in den letzten Jahren mehrfach Spitzenreiter bei Balkonkraftwerken. Trotz einer leichten Abnahme der neu registrierten Anlagen im Vergleich zum Vorjahr (2024) bleibt NRW ein Hotspot. Bis zum 19. Dezember 2025 kamen ca. 82.600 neue Balkonkraftwerke hinzu.
"Insgesamt dürften weit über 239.000 dieser Mini-Solaranlagen in NRW aktiv sein, da viele Betreiber für die Anmeldung einen Monat Zeit haben und nicht alle Geräte gemeldet werden", so Markus Struck.
Auch in Sachsen-Anhalt setzt sich der Trend fort, wenn auch auf einem etwas anderen Niveau. Frühere Zahlen zeigen, dass die Zahl der registrierten Anlagen von rund 500 im Jahr 2022 auf fast 12.000 im Jahr 2025 gestiegen ist.
"Diese Entwicklung ist beachtlich, auch wenn Sachsen-Anhalt im Absolutvergleich kleinere Zahlen als Nordrhein-Westfalen oder Bayern hat. In Relation zur Gesamtzahl der Solaranlagen zeigt sich jedoch: Gerade dort, wo weniger Dachflächen zur Verfügung stehen oder größere PV-Projekte nicht realisierbar sind, stellen Balkonkraftwerke eine attraktive Alternative dar, um aktiv an der Energiewende teilzunehmen", so Christian Ofenheusle, Vorsitzender des Bundesverbands Steckersolar und Senior Inhouse Consultant bei Kleines Kraftwerk.
Deutschlandweit: Über 1,2 Millionen Balkonkraftwerke
Blicken wir auf die gesamtdeutsche Entwicklung, dann zeigen die Zahlen eindrücklich, wie rasant sich Balkonkraftwerke verbreiten.
Bereits Mitte des Jahres 2025 wurde die Marke von über 1 Million registrierten Balkonkraftwerken erreicht (wir berichteten). Das entspricht einer Verdopplung gegenüber Mitte 2024, als es nur etwa 500.000 Anlagen gab.
Dabei führen die Einwohnerzahlen und die baulichen Voraussetzungen zu regionalen Unterschieden. NRW und Bayern liegen bei den absoluten Zahlen vorn, gefolgt von Niedersachsen und Baden-Württemberg. Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern weisen zwar niedrigere absolute Werte auf, liegen aber im nationalen Trend.
Die Grafik zeigt die Entwicklung und Prognose der Balkonkraftwerke in Deutschland von 2019 bis 2030. Während der Boom bis 2025 auf realen Marktdaten basiert, zeigt der Bereich 2026 bis 2030 die erwartete Wachstumsentwicklung. Besonders deutlich wird: Der Markt wächst weiter stabil, auch wenn die Wachstumsrate leicht abflacht (Credit: Kleines Kraftwerk, Stand: 30.12.2025)
Darum werden kleine Kraftwerke immer beliebter
Die hohen Strompreise der letzten Jahre haben viele Haushalte sensibilisiert. Ein Balkonkraftwerk kann in vielen Fällen bereits nach wenigen Jahren zur Einsparung von Stromkosten beitragen und das bei überschaubaren Investitionen.
Leistungsfähigere Module, bessere Wechselrichter und zunehmend auch integrierte Speicherlösungen treiben Effizienz und Nutzen weiter nach oben. Der Trend zu Kombigeräten mit Akku wächst, weil damit mehr Strom selbst verbraucht werden kann.
Und aller Voraussicht nach werden wir auch am Ende des nächsten Jahres wir wieder berichten können, dass Balkonkraftwerke weiterhin boomen. Denn Balkonkraftwerke bieten eine immer größere installierte Leistung und es wird noch mehr Haushalte geben, die ihre Energiewende selbst in die Hand nehmen wollen.
"Denn gerade die Kombination von einfacher Technik, politischer Förderung und echtem Nutzen für den Alltag macht diesen Boom für Verbraucher und uns so spannend. Die Investition amortisiert sich, je nach Kosten, Standort und eigenem Stromverbrauch, in der Regel schon nach wenigen Jahren", so Markus Struck abschließend
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