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Thema Haushaltsstecker: Wenn der Elektriker dir das Balkonkraftwerk ausreden will
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Thema Haushaltsstecker: Wenn der Elektriker dir das Balkonkraftwerk ausreden will

Immer mehr Haushalte in Deutschland erzeugen ihren eigenen Strom – mit sogenannten Steckersolargeräten, die sich bequem über eine normale Haushaltssteckdose betreiben lassen. Diese kleinen Kraftwerke ermöglichen es Nutzern, einen Teil ihres Strombedarfs selbst zu decken.



Die Installation erfolgt in der Regel ohne Fachpersonal: Das Gerät wird einfach eingesteckt – fertig. Sicherheitsprobleme sind dabei bislang nicht bekannt geworden.


Trotzdem äußern Vertreter des Elektrohandwerks immer wieder Sicherheitsbedenken. So auch jüngst in einem TV-Bericht, den der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) in dieser Woche ausstrahlte.

Haushaltsstecker gefährlich? Eine unbegründete Behauptung

In dem MDR-Beitrag (hier geht es zum Beitrag) äußerte sich unter anderem Wolfgang Bodem, Landesinnungsmeister der Elektrohandwerke Sachsen-Anhalt. Bodem behauptete, dass die Nutzung von Haushaltssteckern gefährlich sei, da viele Anlagen die notwendige Abschaltzeit nicht einhalten würden.

Diese Aussage ist sachlich falsch, so Christian Ofenheusle.


Alle aktuell in Deutschland erhältlichen Wechselrichter unterliegen der Norm VDE-AR-N 4105, die eine Abschaltzeit von ≤ 200 Millisekunden vorschreibt.


Nur Geräte mit entsprechender Zertifizierung dürfen überhaupt in den Handel gelangen.

Haushaltsstecker (Credit: KK Medien)
Chrisitan Ofenheusle von Kleines Kraftwerk (Credit: KK Medien)

Wird diese Vorgabe nicht erfüllt, schreitet die Bundesnetzagentur ein – und nimmt die betroffenen Geräte vom Markt. In der Praxis ist ein solcher Rückruf jedoch extrem selten. 


Die pauschale Aussage, viele Geräte würden die Abschaltanforderungen nicht einhalten, ist somit nicht nur unbelegt, sondern schlicht falsch – und trägt zur unbegründeten Verunsicherung der Verbraucher bei.

Wucherpreis für Steckdosenwechsel? Ein Branchenvorurteil

Laut dem Verbandsvertreter koste der Aus­tausch einer Steck­dose zwischen 80 und 100 Euro. Uns liegen keine belastbaren Beispiele von Elektrikern vor, die regelmäßig in diesem Rahmen arbeiten.


Ganz im Gegenteil: Selbst bei fair kalkuliertem Stundensatz liegt der realistische Preis in vielen Fällen deutlich höher – insbesondere, wenn Sicherheitsnachweise oder Prüfprotokolle erstellt werden. Doch relativiert man solche Beträge im Kontext der Anschaffungskosten eines Balkonkraftwerkes – oft unter 300 Euro – wird der Preisaufschlag enorm.

Noch gravierender: Viele Fachbetriebe nehmen solche Kleinstaufträge gar nicht in ihren Zeitplan auf. Wer acht Wochen oder länger auf einen Termin warten muss, bekämpft ungewollt die Nutzung von Balkonkraftwerken. Das fördert Schwarzbetrieb eher als legalen Anschluss – ein Szenario, das der Verbands-Chef in seiner Argumentation ausblendet, zeigt aber dessen System versagende Realität.

Die Folgen für Nutzer

  • Fehlinformation schadet: Wenn das Elektrohandwerk in der Öffentlichkeit Falschbehauptungen verbreitet, führt das zu Misstrauen und Hemmung. Die klare Normlage wird ignoriert.

  • Schwarzbetrieb statt Sicherheit: Ohne Termine und mit hohen Kleinauftragspreisen werden Nutzer unter Umständen in eine illegale Anschlussvariante getrieben – zum Schutz vor unnötigen Kosten.

  • Transparenz schafft Vertrauen: Wer die tatsächlichen Schritte eines sicheren Anschlusses nennt – etwa Beschränkung auf ein Gerät pro Haushalt, keine Verwendung von Mehrfachsteckdosen und Beachtung der 800 Watt Grenze – sorgt dafür, dass Nutzer fundierte Entscheidungen treffen können.

Der Haushaltsstecker ist sicher

Herr Bode erhebt Behauptungen ohne belegbare Grundlage:


  1. Die Abschaltzeit von Balkonkraft‑Wechselrichtern ist durch Norm gesichert und wird vom Markt eingehalten. Der Haushaltsstecker ist sicher!
  2. Ein Bestehen auf einen Steckdosenwechsel ignoriert die Praxis - insbesondere die Zeitverfügbarkeit von Betrieben.
  3. Das Elektrohandwerk sollte klarstellen, welche Bedingungen auf Basis der elektrotechnischen Normen zum sicheren Anschluss gehören, anstatt neue Verunsicherung zu verursachen.

Abschließend bleibt zu hoffen, dass durch die zunehmende Verbreitung von Balkonkraftwerken das Elektrohandwerk frühzeitig genügend Fachwissen entfaltet, um in der Öffentlichkeit korrekte, verständliche und verlässliche Informationen zu verbreiten.


So kann Vertrauen wachsen – im Sinne der Energiewende und aller Beteiligten.


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