Du interessierst dich für ein Balkonkraftwerk, hast aber noch Fragen wie "Auf was muss man bei einem Balkonkraftwerk achten" oder "Ist es egal, an welche Steckdose ein Balkonkraftwerk angeschlossen wird"? Sollte dem so sein, bist du hier richtig, denn wir sagen dir, was du alles über ein Balkonkraftwerk wissen musst.
Das Inhaltsverzeichnis
Kann ich eine Waschmaschine mit einem Balkonkraftwerk betreiben?
Ja, aber nicht autark nur aus deinem kleinen Kraftwerk. Aber: dein Balkonkraftwerk senkt deine Netzlast, während die Waschmaschine läuft.
- Klassische 60 °C-Wäsche: Die Heizung der Maschine zieht 1.800–2.200 W in den Heizphasen. Dein kleines Kraftwerk liefert z. B. 600–800 W – der Rest kommt aus dem Netz.
- Kalt-/30 °C-Eco-Programme: Die Maschine heizt viel weniger/gar nicht; der Hauptbedarf sind Motor und Elektronik ( ca.200–500 W in Phasen). Hier kann das kleine Kraftwerk den Großteil abfangen, insbesondere in der Mittagssonne.
Kurz zusammengefasst: Eine Waschmaschine geht also, aber ein Balkonkraftwerk ist kein Inselgenerator. Aber mit ihm senkst du deinen Strombezug, besonders, wenn du Zeitprogramme auf sonnenreiche Stunden legst. Auch Verbraucherportale empfehlen genau aus diesem Grund, den Wärmeverbrauch zu minimieren und Grundlasten zu priorisieren.
Welche Geräte kann ich mit einem Balkonkraftwerk gleichzeitig betreiben?
Denk nicht "Was kann ich direkt an ein Balkonkraftwerk anstecken?“, sondern: "Welche Grundlast decke ich tagsüber?" Ein 800-W-Wechselrichter speist bis zu 800 W ein – real schwankt die PV-Leistung über den Tag.
Daher kann es sinnvoll sein, dauerhafte und planbare Verbraucher im Haushalt vorab zu bedienen:
- Kühlschrank/Gefriergerät: ca. 40 bis 120 W im Betrieb (Spitzen höher).
- Internet/Smart-Home/Router: ca. 8 bis 20 W.
- Laptop/Monitor/Homeoffice: ca. 30 bis 120 W.
- LED-Beleuchtung: je nach Wohnung ca. 10 bis 60 W.
- TV/Streaming-Stick: ca. 50 bis 150 W.
Solche Dauerlasten addieren sich schnell auf 200 bis 400 W (in Peaks auch mehr). Wenn die Sonne scheint, deckt ein Balkonkraftwerk einen großen Teil davon ab.
Ist es egal, an welche Steckdose ein Balkonkraftwerk angeschlossen wird?
Nein, das ist nicht egal. Ein Balkonkraftwerk darf zwar in die Steckdose, aber nicht in jede und nicht auf jede Art. Was nicht erlaubt und ratsam ist, sind Mehrfachsteckdosen. Denn diese können überhitzen.
In der Praxis laufen ca. 80 % aller kleinen Kraftwerke über Schuko; die Deutsche Gesellschaft für Solarenergie (kurz: DGS) hält das für gängig und die kommende Produktnorm adressiert das. Der VDE empfiehlt weiterhin eine spezielle Einspeisesteckvorrichtung (z. B. Wieland), bis die Norm final ist – und einzelne Förderprogramme verlangen diese teils noch.
Wenn du eine Außensteckdose nutzt, solltest du folgendes beachten: Nutze ausschließlich spritzwassergeschützte Steckdosen (IP44).
Was passiert, wenn ein Balkonkraftwerk mehr als 2000 W hat?
Wenn dein kleines Kraftwerk mehr Power als 2000 W hat, dann gehört es nicht mehr in die Kategorie Steckersolar. Die 2000-Wp-Grenze der Solarmodule und die 800-W-Grenze des Wechselrichters definieren ganz genau, was rechtlich als Balkonkraftwerk gilt.
Das bedeutet für dich: Überschreitest du die Modulleistung von 2000 Wp, fällt deine Anlage aus den vereinfachten Regeln (diese sind u.a. eine einfachere Anmeldung im Marktstammdatenregister).
Dies sind die häufigsten Fehlannahmen
"Ich will 2000 W einspeisen.“ Das geht leider nicht, denn es gilt die 800-W-AC-Grenze. Mehr Module werden dir helfen, konstanter an die 800 W heranzukommen, aber nicht, sie zu überschreiten.
"Im Winter bringt das gar nichts". Doch, nur etwas weniger Erträge. Erfahre hier mehr dazu in einem weiteren Ratgeberartikel.
"Ohne Speicher lohnt sich das nicht." Speicher sind nice-to-have, aber keinesfalls Pflicht. Der größte Effekt kommt durch Lastverschiebung (Waschen/Spülen in die Sonne).
"Die Anmeldung ist ein Behördenmarathon." Zum Glück ist es nicht so, denn seit dem Solarpaket 1 gilt, dass du ein Balkonkraftwerk nur im Marktstammdatenregister eintragen lassen musst. Das ist kostenlos, dauert nur wenige Minuten. Welche Daten du dabei eingeben musst, erfährst du in dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung.
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Falls du beispielsweise wissen willst, was es mit einem Wechselrichter oder einer Solarbank auf sich hat und welche Daten im Marktstammdatenregister (MaStR) eingetragen werden müssen, bist du hier an der richtigen Stelle.