Aktuell gibt es Meldungen verschiedener Portale, die davor warnen, dass ein Balkonkraftwerk nicht sicher sein könnte, da sie mit dem Internet verbunden sind und somit ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. Bevor du dich jetzt fragst, ob dein kleines Kraftwerk ein Unsicherheitsfaktor ist, hier schon mal vorab eine klare Antwort: Es gibt reale Risiken, aber noch mehr gute Lösungen.
In diesem Ratgeberbeitrag klären wir auf und zeigen dir, was aktuell Stand der Dinge ist und was es mit der Cyber Resilience Act (CRA) auf sich hat.
Der Cyber Resilience Act (CRA) ist die neue EU-Grundlage
Die neue EU-Grundlage verpasst vernetzten Produkten verbindliche Mindeststandards für IT-Sicherheit. Vergleichbar ist dies mit dem CE-Zeichen oder dem Datenschutz. Falls du dich fragst, was das für ein Balkonkraftwerk mit App- oder Cloud-Anbindung bedeutet? Es gab in der Vergangenheit konkrete Schwachstellen in verschiedenen Portalen und Apps von Photovoltaik-Herstellern.
In diesem Jahr legten Forscher rund um Forescout (einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich Cybersicherheit) eine größere Analyse nach: Dutzende frische Schwachstellen, teils schlechte Voreinstellungen, teils veraltete Firmware; zudem zigtausende exponierte PV-Geräte am offenen Internet.
Das zeigt ein Muster: Nicht das Balkonkraftwerk an sich ist unsicher, die Angriffsfläche entsteht durch Online-Dienste, schlechte Defaults und verschleppte Updates.
Die Frage "Cloud = unsicher?" bekommt in der Praxis eine nüchterne Antwort. Cloud- und App-Funktionen vergrößern die Angriffsfläche, aber sie sind beherrschbar, wenn Hersteller regelmäßig Updates bieten und Nutzer ein paar Basics beherzigen.
Diese wären beispielsweise die Vergabe sicherer Passwörter, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung, PV-Geräte ins separate (Gäste-/IoT-)WLAN, keine unnötigen Portfreigaben, Fernzugriff nur, wenn er wirklich gebraucht wird etc.
Wer beim nächsten Kauf nach Update-Dauer oder auch nach der Art des Firmware-Rollouts fragt, handelt heute schon so, wie es der CRA morgen verlangt.
Das ist kein Misstrauensvotum gegen Photovoltaik im Kleinen, sondern schlicht gute Hygiene im Netz – gerade weil die Übergangsphase bis Ende 2027 noch Spielraum für schwankende Qualität lässt.
Balkonkraftwerke mit Cloud-Anbindung sind nicht per se ein Risiko
Panik ist bei diesem Thema nicht angesagt. Die Diskussion um Cloud-Funktionen verunsichert zwar einige Verbraucher, doch sie ist beherrschbar.
Entscheidend sind klare Routinen: nur notwendige Online-Dienste nutzen, Updates regelmäßig durchführen, Zugriff konsequent schützen. Mit den kommenden EU-Vorgaben wird dieses Vorgehen zum Standard.
Weitere Beiträge zu Balkonkraftwerken und Co.
Das war unser Beitrag zum Thema So bleibt dein Balkonkraftwerk cyber-stabil. Du interessiert dich aber nicht nur für Sicherheit, sondern willst auch wissen, welches Balkonkraftwerk zu dir passt oder wie viel Ertrag wirklich realisierbar sind? Dann bist du in unserem Online-Magazin an der richtigen Stelle. Hier klären wir zu den interessantesten Themen auf.